Anja und ich hatten schon öfters vom „Bogenparcours Schwarzwald“ Gutes gehört, aber bis jetzt immer die Anreise von etwa zwei Stunden bei einer Fahrstrecke von 170 Kilometern gescheut.
Am 24. Juli bot sich uns aber die Gelegenheit, mit dem Camper für ein längeres Wochenende zu verreisen, und wir haben diese Gelegenheit genutzt. Die Anreise am Freitag über Rottweil ins Kinzigtal verlief problemlos. So sind wir am Samstag bei bewölktem Himmel, aber warmen Temperaturen, schon um 10:00 Uhr am Einstieg vom Parcours gestanden.
Der Parcours ist in vier verschiedene Streckenlängen aufgeteilt. Man kann sich den Tag also einteilen, ob man eine kleine oder große Runde machen will. Natürlich wollen wir „die Große“.
An einer alten Scheune haben wir „einchecken“. Dann die Gelegenheit, sich einzuschießen, und schon geht’s nach einem Viehzaun los: Gleich beim ersten Abschuss, die Möglichkeit durch eine Astgabel zu schießen. Auf eine 3er-Tiergruppe. Abschusspflöcke eindeutig, sauber gesteckt. Der erste Eindruck ist wow!
Und das setzt sich genau so fort. Alle Wege sind super angelegt, verlaufen ist unmöglich! Klare Hinweisschilder, Treppen und Seile und immer Bogenständer vorhanden. Schüsse auf liebevoll gestellte Tierbilder. So ist neben dem jagenden Fuchs tatsächlich eine kleine Maus – die haben wir erst beim Pfeilziehen bemerkt.
Mein persönliches Highlight waren die „X-trem Schüsse“. Extra Hinweisschilder zeigen Dir einen Schuss unter ungewöhnlichen (nicht unmöglichen!) Bedingungen, Schusspositionen oder Schwierigkeiten. Durch Astgabeln, schmalen Schusskanäle oder weiten Entfernungen.
Fantastisch – fantasievoll !
Nach der kleinen Einsteigerrunde von zehn Zielen geht es dann steil bergauf. Und spätestens hier ist Trittsicherheit und gutes Schuhwerk erforderlich. Bei nassem Wetter kann‘s dann schon auch rutschig sein. Treppen und Seile sind jetzt so gut wie keine mehr vorhanden. Der Parcours richtet sich ganz klar an erfahrene, sportliche Schützen. Immer weiter in großen Schleifen führt es bergauf. Vorbei an zwei schönen Aussichtspunkten, mit der Möglichkeit an gemütlichen Sitzgelegenheiten sein „Doping“ einzunehmen. Hier empfehle ich unbedingt zu verweilen. Aber Achtung, das Aufstehen und Weitermachen fällt bei solchen Premiumrastplätzen entsprechend schwer.
Letztendlich haben wir 200 Höhenmeter überwunden und gehen im weiten Bogen wieder runter ins Tal. Kein Schuss lassen wir aus und bei Tiergruppen erlegen wir auch jedes Tier. Es empfiehlt sich, ein gutes Dutzend Pfeile dabei zu haben, wenn man drei Pfeile pro Tier rechnet.
Nach fünf Stunden und 32 Abschusspflöcken kommen wir fix und fertig am Parkplatz wieder an. In dem kleinen Bach können wir uns abkühlen. Zum Füße reinhängen oder Getränke kaltstellen reicht das fließende Gewässer aus. Gut dass wir Handtücher dabei haben und die Seele noch im herrlich gelegenen Bücherntal baumeln lassen können.
Fazit: Der Parcours ist klasse. Ich würde ihn als den Besten bezeichnen, den ich begangen habe.
Von mir gibt’s somit: fünf von fünf möglichen Sternen.
Wenn Ihr jetzt Lust auf den Parcours bekommen habt, dann sagt dem Murmeltier an der Nummer 10 einen schönen Gruß von mir: „Beim nächsten Mal ist er fällig, der Lump!“
Euer Wolle
Mehrere “Extrem”-Schüsse, gestellt von Thomas Brugger